Preise für "Klimafitness" und "Ganzheitlichkeit"
Wiener Neudorf holt sich zwei Preise beim NÖ Projektwettbewerb
Am 31. Jänner 2024 fand im Landhaus in St. Pölten die feierliche Prämierung des elften Projektwettbewerbs der „NÖ Dorf- & Stadterneuerung“ statt. Das Projekt „klimafitte Neugestaltung Ortszentrum“ der Marktgemeinde Wiener Neudorf holte in der Kategorie „Klimafitte Orte“ in der Sparte Gemeinde/Stadt den zweiten Platz. „Niederösterreich lebt von den Ideen und der Tatkraft der Bürgerinnen und Bürger, die sich vor Ort einbringen und anpacken. Es sind ihre Initiativen, die Neues schaffen und damit nicht nur das eigene Dorf und die eigene Stadt erneuern, sondern Niederösterreich in seiner Gesamtheit“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei der Auszeichnung.
Zwei Preise mit Mobilitätsschwerpunkt (Projektbeschreibung)
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Herzfelderhofs in Wiener Neudorf mit 114 Wohnungen nahe der Badner Bahn bekamen eine persönliche Mobilitätsberatung, eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr, Elektro-Fahrräder, Rad-Abstellplätze und die Möglichkeit zum E-Carsharing. Von der ehemals zweispurigen Bundesstraße wurde eine Fahrspur für Bäume, insektenfreundliche Blütenstauden und Verweilplätze genutzt. Mit diesen Initiativen wird der individuell motorisierte Verkehr zurückgedrängt und die Aufenthaltsqualität im Zentrum erhöht.
Eine weitere Auszeichnung gab es in der Hauptkategorie „Ganzheitlichkeit“, wo man den zweiten Platz belegte. Wiener Neudorf hat ausgehend von einem Generalverkehrskonzept begonnen, den individuellen motorisierten Verkehr zurückzudrängen und ein durchgängiges Radwegenetz zu errichten. Der nächste Schritt ist die Umsetzung des Fußverkehrskonzeptes und damit die Vernetzung von Plätzen. Bauträger müssen Mobilitätskonzepte für ihre Wohnungsnutzerinnen und -nutzer vorlegen und Grünfassaden bzw. –dächer errichten. Im Zentrum wurden biodiverse Grünflächen, ein Inhalatorium und ein Park der Erinnerung gestaltet. Eine Fahrspur der Hauptstraße wurde in einen klimafitten Grünraum zurückgebaut. Mit diesen Maßnahmen, Entsiegelungen und dem Konzept der „essbaren Stadt“ hat sich die Aufenthaltsqualität im Zentrum wesentlich erhöht. Die Bevölkerung wird in die Entwicklungsprozesse immer wieder eingebunden und die Gemeindepolitik über unterschiedliche Medien sehr transparent gestaltet.
Mit einer konsequenten Energie- und Mobilitätsstrategie wird der Weg von der verkehrsgeplagten Industrie- zu einer lebenswerten Wirtschaftsgemeinde möglich.
Unsere Projekte
Klimafitte Neugestaltung des Ortszentrums
Die Gestaltung rund um den Herzfelderhof (breiter Boulevard mit Aufenthaltsqualität) mit einem umfassenden Mobilitätsangebot inklusive ÖV-Jahreskarte für die Bewohner der Wohnhausanlage sowie der Umwandlung eines Fahrstreifens in einen Grünstreifen zur Reduktion der CO₂-Belastung punktete in der Kategorie „klimafitte Neugestaltung Ortszentrum“. Die bis dato vorhandenen Asphaltflächen rund um das Gebäude wurden reduziert und großteils durch versickerungsoffenes Pflaster ersetzt. Gleichzeitig wurde das Gefälle so angelegt, dass Niederschlagswasser in die Grünflächen versickern kann. So werden Niederschläge zur Bewässerung genutzt.
Durch die Grünzonen wurde der Überhitzung der Flächen im Sommer entgegengewirkt. Erwähnenswert ist außerdem der positive Einfluss von Bäumen auf unser Kleinklima und uns Menschen. Sie produzieren Sauerstoff, sie befeuchten und kühlen, sie binden Staub, sie beschatten. Die messbare Verringerung der Umgebungstemperatur ist ein Gewinn für die Marktgemeinde Wiener Neudorf. Wir haben zur Verbesserung des Kleinklimas Bäume gepflanzt und Brunnen errichtet.
Hervorgehoben wurde von den Juroren der Bahnhofsplatz, er wurde als DAS Zukunftsprojekt in der Dorferneuerung vorgestellt.
Der Weg zur lebenswerten Wirtschaftsgemeinde mit ganzheitlichem Konzept
In der Kategorie „Ganzheitlichkeit“ waren ausschlaggebend: Maßnahmen für weniger motorisierten Verkehr, biodiverse Grünflächen, für das Inhalatorium und den Park der Erinnerung - für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Obst auf öffentlichem Grund ernten dürfen, transparente und leicht zugängliche Informationen auf allen Medienkanälen, die Einbindung von Bildungseinrichtungen und Vereinen und die damit verbundene Berücksichtigung verschiedener Sichtweisen.
Wussten Sie…
…dass in Wiener Neudorf seit 2016 mehr als 400 Bäume angepflanzt wurden?